Die Meistermannschaft nach dem 2:0 Sieg gegen den direkten Konkurrenten SpVgg Schirmitz und der damit verbundenen vorzeitigen Meisterschaft in der Kreisliga-Nord und den Aufstieg in die Bezirksliga
Bericht und Foto aus fupa.net:
Rekordverdächtige 620 Zuschauer wohnten dem Endspiel in der Kreisliga-Nord bei, welches jedoch die Erwartungen auf ein „fußballerisches Schmankerl“ nicht erfüllte. Zu viel stand auf beiden Seiten auf dem Spiel und vor allem in der ersten Spielhälfte konnten die Kontrahenten eine gewisse Nervosität nicht verhehlen. Dabei war dem Gastgeber allerdings ein nahezu perfekter Start in dieses brisante Duell gelungen, lag er doch nach 180 Sekunden bereits in Front. Hatte sich Haroun Kahouli nach packendem Zweikampf und Sprintduell mit seinem Gegenspieler durchgesetzt und war aus halblinker Position an SpVgg-Torwart Florian Bertelshofer noch gescheitert, zeigte der Unparteiische nach dem folgenden Eckstoß zur Überraschung aller plötzlich auf den Elfmeterpunkt, ein Handspiel eines Schirmitzers hatte er gesehen. Jonas Heindl legte sich das Spielgerät zurecht und versenkte es unhaltbar im linken unteren Toreck zum frühen 1:0 (3.). Sieben Minuten später kamen die Gäste dann zu ihrer größten, gleichzeitig aber einzigen (!) „richtigen“ Einschußchance des gesamten Spiels, als Benedikt Kormann nach einer Flanke von Felix Eichinger etwa 12 Meter vor dem Tor frei zum Kopfball kam, aber direkt in die aufnahmebereiten Arme von FC-Goalie Laurin Wiesnet zielte. In Folge lieferten sich der FC und sein Gast aus Schirmitz eine über weite Strecken zerfahrene Partie, das Geschehen spielte sich weitgehend im Mittelfeld ab und wurde immer wieder durch kleinere Fouls unterbrochen. „Aufreger“ hüben wie drüben blieben quasi aus, beide Abwehrreihen arbeiteten konzentriert und konnten viele gutgemeinte Angriffe schon in der Entwicklungsphase erfolgreich stören. In Spielminute 38 reklamierten die Gäste dann heftig, hatten sie doch ein Handspiel des Vorbachers Gabriel Speckner in der FC-Box gesehen, der Schiedsrichter ließ jedoch weiter laufen. Tragisch für die Gäste, dass sich Stürmer Florian Krapf dann kurz vor dem Pausenpfiff ohne Einwirkung eines Gegenspielers so schwer verletzte, dass er mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Aufmunternder Applaus und beste Genesungswünsche durch Spieler, Zuschauer und Stadionsprecher hatten den Gästeangreifer vom Spielfeld begleitet.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde sofort deutlich, dass der FC Vorbach entschlossen aufs Spielfeld zurückgekehrt war, denn er drückte nun merklich aufs Gaspedal und drängte auf ein vorentscheidendes 2:0. Vor allem der für den früh verletzt ausgewechselten Haroun Kahouli in die Sturmmitte gewechselte Lukas Barthelmann stand gleich mehrfach im Brennpunkt. Bei seinen beiden größten Möglichkeiten schoß er zunächst den vor dem Tor knieenden Mannschaftskollegen Eric Fastenmeier kurz vor der generischen Torlinie an (47.), ehe er nach einer Stunde alleine auf Gästegoalie Bertelshofer zulief, im Abschluß dann aber Nerven zeigte. Von den Gästen kam nun offensiv überhaupt nichts mehr, auch als der Vorbacher Patrick Künneth eine Zeitstrafe bekam, blieb Schirmitz nach vorne absolut harmlos. So hatte Vorbachs Torwart Laurin Wiesnet im gesamten Spiel nur einen einzigen gefährlichen Ball zu halten. Aufgrund des knappen Spielstands – Vorbach hatte es mehrfach verpasst, den Sack zuzumachen – blieb die Partie bis in die Schlußminute hinein eng und spannend. Was dann passierte, war laut Keeper Laurin Wiesnet klar: Wenn es keiner schaffe, auf die Meisterschaft den Deckel draufzumachen, dann müsse das halt der Trainer höchstpersönlich tun. In der Tat sollte der sich in der 77. Minute einwechselnde Spielertrainer Michael Kaufmann in der letzten Minute der fünfminütigen Nachspielzeit dann sich und die Seinen endgültig in die Bezirksliga schiessen. Bei einem Konter setzte sich Eric Fastenmeier mit einem Kraftakt durch, passte uneigennützig quer auf den mitgelaufenen Kaufmann, der den Ball nur noch zum 2:0 über die Linie schieben musste. Danach verschwand der Torschütze unter einer Vielzahl von Menschenleibern, die komplette Mannschaft samt Ersatzspieler und Betreuer hatten sich auf ihn gestürzt. Danach ließ der Schiedsrichter noch den Anstoß ausführen, ehe er abpfiff. Dann ging die Post ab, hier pure Freudentänze, dort Tränen der Freude, es gab kein Halten mehr. Nachdem sich die Mannschaft selbst minutenlang mit obligatorischer Bier- und Sektdusche gefeiert hatte, bedankte sie sich bei ihren Fans, „ihr seid einfach die Besten“ sangen die Spieler, die mit ihrem großen Erfolg Geschichte geschrieben haben. Fans und Mannschaft feierten lange weiter, schon mit Beginn von Halbzeit 2 hatte es für die treue Anhängerschaft Freibier gegeben.
„Wahnsinn“ hatte Michael Kaufmann nach dem Schlußpfiff gerade noch herausgebracht, ehe er sich auf den Rasen fallen ließ und sein Trikot über den Kopf zog, um die wässrigen Augen zu verstecken. Denn es sollte auch sein letztes Spiel als Aktiver gewesen sein, er beendet seine Karriere. Am Abend fand er dann kurz Zeit, ein Fazit zu ziehen. „Die Jungs haben zu Ende gebracht, was sie sich über die gesamte Saison erarbeitet haben. Für mich als Trainer und Spieler der größte Erfolg bislang, wahrscheinlich der schönste Moment als Sportler in meinem Leben. In diesem Moment möchte ich mich einmal von ganzem Herzen bei meinem Co-Trainer Daniel Beer bedanken, der mich in unglaublicher Art Weise über die gesamte Saison unterstützt hat. Egal wo er gebraucht wurde, stand er zur Verfügung, er hat auch einen großen Anteil an diesem unseren Erfolg. Zum Spiel heute: Angeführt von einem herausragenden Jonas Heindl waren wir meiner Meinung nach klar das bessere Team, man hat gemerkt, wer es mehr will. Vermutlich hat aber die schwere Verletzung bei den Schirmitzern Spuren hinterlassen, denn in Halbzeit 2 haben wir den Gegner klar beherrscht, drei vier hochkarätige Chancen erarbeitet, die wir leider nicht gemacht haben, so dass es bis zum Ende eng blieb. Jetzt kann ich meine Fußballschuhe endgültig an den Nagel hängen, die aktive Zeit ist mit diesem Spiel zu Ende, nach fast 35 Jahren als aktiver Fußballer ist jetzt Schluß. Ich freue mich für die Jungs, ich freue mich für den FC Vorbach über einen der größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Nun wird drei Tage gefeiert, dann wollen wir in Reuth die Saison anständig und fair zu Ende bringen.“
Tore: 1:0 Jonas Heindl (3./Handelfmeter), 2:0 Michael Kaufmann (90.+5) – Schiedsrichter: Christian Haag – Zuschauer: 620 – Platzverweise: Zeitstrafen für Sebastian Gmeiner (SpVgg/17.) und Patrick Kuenneth (FC/70.)